Orthopädische Schuhzurichtungen sind individuelle Anpassungen an Konfektionsschuhen, die der Verbesserung von Fuß- und Bewegungsfunktionen dienen.

Sie werden bei Fußfehlstellungen, Gangunsicherheiten, Schmerzen oder nach Verletzungen eingesetzt.

Diese Maßnahmen werden von Orthopädietechnikern durchgeführt und sind oft Teil einer medizinischen Behandlung.

Die häufigsten Arten orthopädischer Schuhzurichtungen sind:



1. Innenliegende Zurichtungen

Diese Anpassungen erfolgen im Inneren des Schuhs und wirken direkt auf den Fuß.

Ballen- oder Pelottenpolster

Zweck: Unterstützung des Quergewölbes, Druckentlastung bei Spreizfüßen oder Hallux valgus.

Einsatz: Vorfußschmerzen, Metatarsalgie.


Fersenpolster

Zweck: Abfederung der Ferse, Reduktion von Stoßbelastungen.

Einsatz: Fersensporn, Achillodynie.


Senkfuß- oder Längsgewölbestützen

Zweck: Stützen des Längsgewölbes bei Senk- oder Plattfüßen.

Einsatz: Fußfehlstellungen, Überlastungsschmerzen.




2. Außengelegene Zurichtungen

Diese Maßnahmen verändern die Außensohle oder das äußere Design des Schuhs.

Abrollsohle

Zweck: Erleichterung des Abrollvorgangs, Entlastung der Gelenke.

Einsatz: Arthrose, Fußsteifigkeit, posttraumatische Beschwerden.


Schmetterlingsrolle

Zweck: Entlastung des Mittelfußes, Verbesserung des Gangs.

Einsatz: Vorfußbeschwerden, Metatarsalgie.


Ballenerhöhung

Zweck: Förderung der Abrollbewegung über den Ballen.

Einsatz: Hallux rigidus, Vorfußarthrose.


Absatzrolle

Zweck: Erleichterung des Übergangs von der Ferse zur Fußmitte.

Einsatz: Achillessehnenprobleme, Fersenbeschwerden.


Sohlenversteifung

Zweck: Stabilisierung der Sohle, Einschränkung von Bewegungen im Schuh.

Einsatz: Arthrose, instabile Fußgelenke.




3. Erhöhungen

Diese Anpassungen gleichen Längendifferenzen der Beine aus oder korrigieren die Statik.

Absatzerhöhung

Zweck: Ausgleich von Beinlängendifferenzen.

Einsatz: Hüftprobleme, Skoliose.


Schuherhöhung

Zweck: Harmonisierung des Gangs bei Beinverkürzungen.

Einsatz: Anatomische Beinlängendifferenzen.




4. Stabilisierung und Korrektur

Diese Zurichtungen verbessern die Fußstatik und verhindern Fehlhaltungen.

Pronations- oder Supinationskeil

Zweck: Korrektur von Fehlstellungen wie Knick- oder Hohlfuß.

Einsatz: Fehlbelastungen, Schmerzen in Knie oder Hüfte.


Fersenführung

Zweck: Stabilisierung der Ferse, Kontrolle der Fußstellung.

Einsatz: Instabilität, Knickfuß.



Orthopädische Schuhzurichtungen sind individuell auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt

und tragen wesentlich zur Verbesserung der Mobilität, zur Schmerzreduktion und zur Vermeidung von Folgeschäden bei.